30.10. – 01.11.2023
Endlich waren wir wieder mit unserem Zelt unterwegs 🤩😍. Drei Tage ging es durch die traumhaft schöne Welt der Anden. Zunächst wanderten wir zur Laguna Juri Khota, wo wir unser Zelt auf 4700 m Höhe mit Blick zu den Bergen und den Gletschern aufgestellt haben. Die Nacht mit dem Mond war einfach malerisch schön. Am nächsten Tag ging es hoch auf knapp 5000 m zur Lagune Eslovenia. Kurz oberhalb vom Wasserfall haben wir unser Zelt aufgeschlagen und sind dann nur mit dicken Jacken ausgestattet zum Gletscher Ventanani gewandert. Eine mehrere Meter hohe Eiswand hat uns hier wirklich den Atem geraubt. Am nächsten Tag ging es dann nach einer entspannten Nacht wieder zurück.
27.10.2023
Mit dem Pärchen, welches wir im Valle de las Ánimas kennen gelernt haben, ist Katja heute auf der Gerbirgskette Serranías Almillanis wandern gewesen. Attila konnte leider nicht mitkommen, da er sich am Abend zuvor das Knie verletzt hatte und dieses nun schonen musste.
25.10.2023
Nachdem wir mit dem Teleférico soweit wie möglich aus der Stadt gefahren sind, haben wir ein Taxi nach Milluni genommen. Ab hier startete unsere aufregende Wanderung auf den 5435 m hohen Chacaltaya. Der Wanderweg war alles andere als einfach, aber wir haben es zum Schluss doch bis nach ganz oben geschafft und hatten hier einen herrlichen Blick auf die zum Teil mit Gletscher bedeckten Berge. Der Chacaltaya war das ehemals höhste Skizentrum der Welt. Heute ist dieser bedingt durch den Klimawandel zu allen Jahreszeiten fast komplett schneefrei, wodurch die Skihütten auf dem Gipfel verlassen sind. Den Rückweg gingen wir auf der anderen Seite des Berges, wo die Landschaft in allen möglichen, intensiven Farben erstrahlte.
25.10.2025 – Vor der Wanderung
Um zu unserer heutigen Wanderung zu kommen, sind wir mit mehreren Teleféricos gefahren. Eine Seilbahnlinie fuhr dabei durch El Alto. Diese Ortschaft liegt direkt an La Paz. Beide Städte sind mit der Zeit zusammen gewachsen und bilden heute eine Einheit. La Paz befindet sich dabei im Tal auf einer Höhe von 3600 m und ragt bis hoch in die Berge, wo es zum Übergang zu El Alto kommt. El Alto liegt oben auf dem Hochplateau, dem Altiplano, auf einer Höhe von 4150 m. El Alto ist komplett eben, sodass sich hier der internationale Flughafen La Paz-El Alto befindet. Je höher man von La Paz aus geht oder fährt, desto ärmer wird die Bevölkerung.
El Alto wurde erst 1985 als eigenständige kommunale Einheit mit dem Rang einer Stadt gegründet und ist damit die jüngste Stadt in Bolivien. Aufgrund einer hohen Zuwanderung aus dem ländlichen Raum des Landes ist El Alto heute die zweitgrößte Stadt Boliviens, gefolgt von La Paz. Trotzdessen gehört El Alto zur Metropolregion La Paz.
24.10.2023
An Katja ihrem Geburtstag waren wir im Valle de la Luna. Heute haben wir uns die Gesteinssäulen einmal in groß angeschaut. Im Valle de las Ánimas, dem Tal der Seelen, gibt es unendlich viele Gesteinsmonolithen, die majestätisch in den Himmel ragen. Hier haben wir ein Pärchen getroffen, mit dem wir zusammen das Tal erkundet haben.
20.10.2023
Nicht weit entfernt vom Plaza Mayor de San Francisco gibt es den Hexenmarkt, der mit bunten Farben und bunten Regenschirmen geschmückt ist. Sowohl bei Tageslicht als auch bei der Nacht herrscht hier eine einzigartige Stimmung.
19.10.2023
Spaziergang durch das Zentrum von La Paz. Wir sind dabei am Nationalmuseum vorbei gegangen und haben im Anschluss den Plaza Mayor de San Francisco besucht, wo Hunderte von Menschen waren. Abends führen dort Künstler Tänze oder Sketche auf. Die Menschen reihen sich dabei um die Künstler und schauen ihnen gespannt zu. Am Plaza gibt es die Basílica Menor de San Francisco. Die katholische Kirche ist am Altar und an den seitlichen Gängen entlang mit vielen Figuren, die schon sehr Puppen ähneln, geschmückt, die für die einzelnen Heiligen stehen. Leider war das Fotografieren verboten, deshalb haben wir keine Fotos von innen machen können. Hier haben wir aber ein Bild vom Altar gefunden. Zum Abendessen sind wir in eine italienische Pizzeria gegangen, wo wir eine riesige, sehr gute Pizza Magaritha gegessen haben.
18.10.2023
Ein Himmel aus Kartoffeln. Wer Kartoffeln liebt, so wie Katja, ist in Südamerika am richtigen Fleck Erde, denn hier soll es mehr als 200 botanische Arten geben, die seit über 2000 Jahren (manche Quellen sagen sogar 8000 Jahre) eingepflanzt werden. Ein Großteil davon kann aufgrund der geologischen und klimatischen Ansprüche nur in den peruanischen Anden gedeihen.
Auf dem Mercado, dem Straßenmarkt, aber auch im Supermarkt finden sich diverse Kartoffelarten von klein bis groß mit unterschiedlichen Farben. Diese Kartoffeln werden unterschiedlich zubereitet und für verschiedene Gerichte verwendet. Die Kartoffelknolle kann man frisch, aber auch als getrocknet (seco) kaufen, wodurch sie länger haltbar ist. Die dehydrierte Kartoffel muss vor der Zubereitung dann aber für mehrere Stunden in Wasser eingelegt werden, wodurch sie ihre ursprüngliche Größe wieder erlangt. Die Tunta seco bekommt sogar durch ihre spezielle Trocknungstechnik eine charakteristische weiße Farbe. Die dehydrierte Kartoffel Chuño ist für die indigene Bevölkerung der Anden sogar ein Grundnahrungsmittel.
Erst im 16. Jahrhundert wurden die Kartoffeln durch die Spanier nach Europa exportiert, wo sie aufgrund ihrer schönen weiß-lila Blüten zunächst als Zierpflanze in den Gärten von Fürsten und in Klostergärten genutzt wurden. Im 17. Jahrhundert kamen diese dann auch in Deutschland an, wo die Kartoffel skeptisch beäugt wurde. Da zunächst nur die kleinen, ungenießbaren Früchte gegessen wurden, diese aber sehr bitter waren, wurde die Kartoffel schnell verschmät. Der Preußenkönig Friedrich der Große verpflichtete jedoch die Bauern zum Anbau der Kartoffelpflanze, bekannt als Kartoffelbefehl. Die Bauern konnten sich nicht vorstellen, dass die Knolle ungiftig sein soll, wo doch alles oberhalb der Erde bitter und leicht giftig ist. Daraus leitete sich dann das Sprichwort ab: „Wat de Buer nich kennt, dat frett he nich.“ Erst nachdem die Kartoffelknolle gekocht wurde, wurde diese als genießbar definiert, wodurch sich die Kartoffel als Grundnahrungsmittel verbreitete.
Nach diesem Kartoffelmeer möchten wir aber auch die Bananenchips erwähnen. Die auf dem Foto zu sehenden zwei Sorten sind die meistbeliebten. Beide werden im Pflanzenöl frittiert und sind daher knusprig. Die länglichen sind salzig und geschmacklich kaum vom europäischen Kartoffelchips zu unterscheiden. Die Rundförmigen werden aus den gleichen Kochbananen hergestellt, jedoch in viel reiferem Zustand, was ihnen eine süße Note verleiht. Einfach lecker!
Die längliche, gelbe Oca, auch Knolliger Sauerklee genannt, erinnerte uns sowohl von der Konsistenz als auch vom Geschmack sehr an Rhababer. Im rohen Zustand riecht und schmeckt sie säuerlich wie Rhababer, aber nicht ganz so extrem. Gekocht verliert sie dies und schmeckt dann eher süßlich. Wir haben die Oca für Suppen verwendet. Sie kann aber auch zu Salaten hinzugefügt werden.
Auf dem letzten Foto ist der Traubenschnaps Singani zu sehen. Dieser ist die bolivianische Variante vom Pisco, was in Peru und Chile hergestellt und genossen wird. Attilas Papa hat uns empfohlen, dass wir den gegen Magenkrankheiten besorgen sollen und da wir natürlich immer brav auf unsere Eltern hören, haben wir uns diesen erst einmal gekauft 😁😁😁.
17.10.2023 – Nachmittag
Vom Plaza Sucre aus sind wir zur Bushaltestelle gegangen und haben den Minibus nach Palca genommen. Dort sind wir von Palca bis nach Uni durch einen atemberaubenden Canyon gewandert.
17.10.2023 – Vormittag
Beim Spaziergang im Bezirk San Pedro haben wir am Plaza Sucre das wahrscheinlich krasseste Gefängnis der Welt, das San Pedro Gefängnis, (von außen 😃) gesehen. Wenn ihr verstehen wollt, wie die Institution vor 25 Jahren funktioniert hat, könnt ihr das extrem spannende Buch Marching Powder von Rusty Young lesen, welches eine wahre und unglaubliche Geschichte erzählt und ebenfalls ins Deutsche übersetzt wurde.
In diesem Knast musste zuerst jeder Gefangene eine „Eintrittsgebühr“ bezahlen. Nachdem die Gefangenen entschieden haben, welche der fünf Abteilungen (von billig bis luxuriös) sie sich finanziell leisten können, mussten sie sich eine freie Zelle suchen und einen Mietvertag unterschreiben. Je nach Budget gab es dann Möbel, Fernseher und eine vollausgestattete Küche. Auch andere Sachen haben ähnlich wie in der kapitalistischen Außenwelt funktioniert: Restaurants, Lebensmittelläden, Frisörsalons und Anwaltsbüros. Wenn man nicht genug Geld draußen angespart hat, konnte man natürlich auch drinnen nach einem geeigneten Job suchen. Neben den normalen Jobs befand sich zum Beispiel im Keller eine der größten Kokainlabore der Welt. Ein Gramm pures Kokain hatte deshalb in diesem Knast nicht so viel Wert: ein Bruchteil von einer Flasche Bier. Die Frauen und Kinder durften mit dem Gefangenen im Gefängnis als Familie zusammenleben. Diese hatten aber das Privileg sich im Gefängnis frei zu bewegen und dieses auch zu verlassen. Die Frauen haben Lebensmittel nicht nur auf der Straße, sondern auch im Gefängnis angeboten, während die Kinder ganz normal draußen in die Schule gegangen sind.
Das Gefängnis hat den Titel „Touristenknast“ erhalten, da einige Gefangene geführte Touren für die Touristen in La Paz angeboten haben. Für einen Spezialpreis durfte man sogar eine Nacht bleiben, um ein bisschen das kokaingefüllte Nachtleben auszuprobieren. Das Gefängnis wurde zu einer der Hauptattraktionen von La Paz, während es mehrere tausend, wenn nicht sogar zehntausend Touristen besucht haben. So berühmt, dass sogar Lonely Planet, der nominierteste Reiseführer der Welt, die Gefängnistouren als offizielle Touristenattraktion gelistet hatte. Das ganze System basierte natürlich auf die unvorstellbare Korruption, denn in Bolivien hatte damals einfach alles und jeder seinen Preis.
Heute ist es alles nur noch Geschichte und das Gefängnis funktioniert ganz normal wie alle anderen. So ist zumindest die offizielle Aussage nach außen… Touristentouren werden aber auf jeden Fall nicht mehr angeboten und wurden schon lange komplett verboten. Den englischsprachigen Bericht der BBC zum Thema kannst du hier lesen.
16.10.2023
Ein typischer Straßenmarkt in Bolivien. Als wir mit dem Minibus, auch Trufi genannt, gefahren sind, sind noch zwei Frauen eingestiegen. Wie wir schon mehrmals beschrieben haben, wird mit dem Trufi einfach alles transportiert. Hier haben die beiden Frauen Lebensmittel in La Paz gekauft, welches sie in ihrem kleinen Dorf dann weiter verkaufen werden. Die Lebensmittel wurden in ihren bunten Tüchern fest eingepackt und danach auf dem Dach befestigt.
15.10.2023
Heute haben wir einen Spaziergang durch La Paz gemacht. Wieder haben wir witzige Dinge entdeckt z.B. das Einhorn vor dem Verteidigungsministerium. Da das Gas vom Herd in der Hostelküche leer geworden ist, haben wir auf unserem Kocher gekocht. Zum Abendessen sind wir dann in eine Bar gegangen, wo es unser erstes frisch, gezapftes Bier in Bolivien gab. Da hat sich aber jemand ganz besonder drüber gefreut 😃.
14.10.2023
Das Antibiotikum von Katja hat endlich angeschlagen und so haben wir zusammen heute einen Ausflug in La Paz gemacht, um endlich Mal was von der Stadt zu sehen, wo wir doch schon seit 3 Wochen hier sind. Wir sind ins Zentrum gegangen, haben uns das Stadion und diverse Plätze und Kirchen angeschaut. Zum Sonnenuntergang sind wir zum Mirador Killi Killi gegangen, wo wir uns sehr lange und intensiv mit einem Einheimischen unterhalten haben. Als es komplett dunkel war, sind wir mit der Seilbahn über der beleuchteten Stadt gefahren. Ein wunderbarer Abschluss nach diesem tollen Tag.
13.10.2023
Seit Katja’s Geburtstag haben wir nichts mehr unternehmen können, da Attila mit diversen Erkrankungen im Bett lag. Katja hat währenddessen am Blog weiter gearbeitet und sich nun leider auch wieder was eingefangen, wodurch auch sie mit Antibiotikum seit ein paar Tagen im Bett liegt. Attila hat daher heute einen ersten kurzen Spaziergang alleine unternommen und ist zu einem Aussichtspunkt gegangen, wo er einen tollen Blick auf La Paz hatte. Unterwegs hat er kunstvolle Graffitis gesehen. Weitere Straßenkunstwerke aus La Paz findest du im Fotoalbum.