Titicacasee

11.11.2023    17 Minuten     0 Kommentare


Der Titicacasee ist ein wunderschöner, blauer See. Durch seine Größe von 8300 km², die entspricht etwa 15-mal der Größe des Bodensees bzw. sogar einmal der Insel Korsika, fühlt man sich, als ob man am Meer steht. Man kann soweit gucken, dass man kein Ende am Horizont sieht. Umgeben ist der glasklare See von rot-braunen Hügeln. Die Landschaft ist trocken mit nur wenigen Bäumen, wie es so typisch ist für die Hochebene des Altiplanos. Wir befinden uns im nördlichen Teil des Altiplanos auf 3800 m Höhe zwischen den beiden Ländern Peru und Bolivien.

Mit der Unabhängigkeit der beiden Länder von Spanien Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Titicacasee geteilt. Erst ein Jahrhundert später wurde offiziell die Grenze festgelegt, sodass heute 56% der Seefläche zu Peru im Westen und 44 % zu Bolivien im Osten gehören. Von Natur aus ist der See ebenfalls unterteilt in zwei Seeabschnitte, dem südlich gelegenen kleineren See Lago Wiñaymarka und dem nördlich gelegenen größeren See Lago Chucuito.

Beide Seeabschnitte sind über die Seestraße von Tiquina mit einander verbunden. Die Wasserstraße ist 800 m breit und verbindet das Festland Boliviens mit der Halbinsel Copacabana, die zu einer Hälfte peruanisch und zur anderen Hälfte bolivianisch ist. Hier verkehren täglich Dutzende Fähren, die die Menschen und deren Verkehrsmittel transportieren. Eine Brücke gibt es nicht und soll es auch in Zukunft nicht geben, da die Menschen vom Fährtransport leben. Mit seiner Lage von 3800 m über dem Meeresspiegel ist der Titicacasee der höchst gelegene kommerziell schiffbare See der Welt.

Der Titicacasee ist ein Süßwassersee, sogar der größte in Südamerika, und damit für die Menschen in Peru und Bolivien eine wichtige Wasserquelle und auch Nahrungsquelle, denn dieser hat einen hohen Fischreichtum. Vor allem die Forelle ist gefühlt das Grundnahrungsmittel am Titicacasee, der einfach wunderbar zubereitet wird. Wir haben sogar die beste Forelle unseres Lebens in Copacabana gegessen. So gut, dass wir jeden Abend ins gleiche Restaurant gegangen sind und uns exakt dasselbe Gericht bestellt haben. Das ist tatsächlich etwas, dass wir in Südamerika gelernt haben: wenn du etwas Leckeres gefunden hast, dann probiere nichts neues aus, denn es wird nie so gut sein.

Die Menschen am Titicacasee gehören drei indigenen Völkern an: der Quechuas, der Aymaras und der Urus. Noch heute überwiegt das traditionelle Landleben gegenüber dem modernen Stadtleben. Gerade auf den Inseln leben die Menschen noch im Einklang mit der Natur. Diese Inseln sind jedoch mittlerweile für die Touristen zugänglich, sodass mit dem steigenden Tourismus auch dort ein Wandel stattfindet.

Der Titicacasee ist ein Überbleibsel des riesigen Ballivián-Sees, der einst vor mehr als 10.000 Jahren über das gesamte Altiplano von Südperu über Bolivien bis nach Nordchile und Nordargentinien sich ausdehnte. Heute existieren davon nur noch der Titicacasee, der Poopó-See sowie die Salar de Uyuni.

Der Altiplano ist eine ausgedehnte Hochebene in Südamerika, die sich über Teile von Peru, Bolivien, Chile und Argentinien erstreckt. Auf durchschnittlich 3.750 Metern über dem Meeresspiegel gelegen, kennzeichnet sich diese Region durch ein trockenes und kaltes Klima mit intensiver Sonneneinstrahlung und geringen Niederschlägen. Trotz der extremen Bedingungen beherbergt der Altiplano eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten, darunter Vikunjas, Lama und Andenkondore. Über Jahrtausende hinweg von indigenen Völkern wie den Aymara und Quechua bewohnt, ist Landwirtschaft – insbesondere der Anbau von Kartoffeln, Quinoa und Mais sowie die Viehzucht – eine Hauptwirtschaftsquelle. Der zunehmende Tourismus stellt eine neue Einnahmequelle dar. Dennoch stehen die Bewohner vor Herausforderungen wie Armut, Umweltbelastungen durch Bergbau und Landwirtschaft sowie den Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserversorgung und landwirtschaftliche Produktion.

Die Salar de Uyuni ist heute bereits eine trockene Salzebene, die wenn überhaupt, einmal im Jahr Wasser führt. Der Poopó-See ist stark von der Austrocknung betroffen. Im Jahr 2015 ist dieser sogar komplett vertrocknet. Erst mit einem größeren Regenereignis in 2016 füllte dieser sich wieder.

Der Titicacasee hat noch ein großes Wasservolumen, aber dennoch ist auch dieser von einer Senkung des Wasserstandes betroffen, die seit dem Jahr 2000 kontinuierlich anhält. Dies liegt vor allem daran, dass sich seit einigen Jahrzehnten die Regenzeit immer weiter verkürzt. So ist diese heute nicht mehr 6 Monate, sondern nur noch 3 Monate lang, wodurch sich stetig die Niederschlagsmenge über das Jahr verringert.

Auch Dürren werden immer häufiger. So war im Sommer 2023 eine Dürre am Titicacasee, die dazu führte, dass der Wasserstand von April bis November um 74 cm gesunken ist. Als wir im November dort waren, war eigentlich gerade die Regensaison. Wir hatten jedoch tagsüber super warmes Sommerwetter und erst am Abend hat es geregnet und dann sogar richtig stark mit Donner und Blitz.

Vorerst aber wird uns der wunderschöne Titicacasee erhalten bleiben und wir können seine atemberaubende Natur genießen. Besucht haben wir am Titicacasee Copacabana, Isla del Sol und Puno.

Copacabana

Copacabana so heißt sowohl die Halbinsel als auch deren größte Stadt. Im ganzen Land ist Copacabana für seine religiösen Feste und Rituale, sein kulturelles Erbe und seine traditionellen Feste bekannt. Die Stadt gilt als der bedeutendste Wallfahrtsort in Bolivien, da sich hier in der Basilika Unserer Lieben Frau (Basílica de Nuestra Señora de Copacabana) die am weitesten verbreitete Marienverehrung befindet, das Bild der Jungfrau von Copacabana.

Boca del Sapo

Am 5. August jeden Jahres ist das Fest der Heiligen Jungfrau von Copacabana, zu dessen Anlass Menschen aus ganz Bolivien und Peru hierher pilgern. Die Menschen besuchen dann das Heiligtum Boca del Sapo, den Mund der Kröte. Dies ist ein Felsen, der aussieht wie eine Kröte.

Erreicht werden kann der Boca del Sapo über einen kleinen Wanderweg vom Strand aus. Der unter den Namen Camino a la Boca del Sapo bekannte Wanderweg verläuft einmal um den Hausberg El Calvario herum. Man geht dabei sogar am Militärgelände entlang, dass sehr akkurat, aber auch ziemlich ausgestorben aussieht. Die Wanderung ist eher ein Spaziergang, der zwischen dem Berghang und dem Wasser entlang verläuft. Es ist ein super schöner Weg, der am Felsen Boca del Sapo endet.

Die Legende zum Boca del Sapo besagt:
„Die Kröte kam nachts, noch vor Tagesanbruch, aus dem Heiligen Titicacasee, aber eines grauen Tages merkte sie nicht, dass bereits der Tag angebrochen war und die Strahlen des Tata Inti zu leuchten begannen. Als die Kröte erstaunt wegging, wollte sie zum See zurückkehren, aber die Sonnenstrahlen machten sie als Strafe für ihre Kühnheit bewegungsunfähig. Er verwandelte ihn in Stein und blickte aufmerksam auf den Heiligen See. Von diesem Moment an hat die Copacabana-Halbinsel viel Glück.“

Am Tag der Heiligen Jungfrau von Copacabana ist ein Yatiris da, der dem Volk Aymara angehört. Dieser weise Mann ist eine Art Schamane, der sich mit den Ritualen und der traditionellen Andenmedizin auskennt. Es findet eine Zeremonie mit einer Opfergabe statt. Auch an dem Tag als wir diesen Ort besichtigt haben, fand gerade eine Zeremonie statt, weswegen wir nur von oben den Stein fotografieren konnten.

Der Yatiris spricht zu den Menschen ein Gebet. Anschließend findet die Opfergabe statt, bei der eine Glasflasche mit einer Flüssigkeit, wie wir im Anschluss gelesen haben, ist das meisten ein alkoholisches Getränk wie Bier, Wein oder Champagner, verwendet wird. Über den Part mit dem Alkohol mussten wir doch sehr lachen. Diese Glasflasche wurde nach dem Gebet auf den Stein geworfen, die daraufhin zerbrach. Das Glas fiel dann in das Wasser hinein. Demzufolge, muss man leider sagen, war sowohl der Strand dort als auch die Nachbarstrände voller Glassplitter, die von den Wellen angespült wurden. Dieser Brauch soll den Menschen Glück, Gesundheit und Geld bringen.

Cerro El Calvario

Ein weiteres wichtiges Datum ist Ostern. An Ostern pilgern die Menschen nach Copacabana um den Hausberg El Calvario zu besteigen. Der Hügel ist im Vergleich zur Umgebung 120 m hoch (4018 m über Meeresspiegel) und besteht aus unzähligen Treppenstufen. Entlang des Weges sind die 14 Stationen des Kreuzweges abgebildet. An jeder Station befindet sich ein Podest mit einem Kreuz. Wir erfuhren, dass die Gläubigen Steine ​​auf die Kreuze werfen, die sie während des Weges vom Fuße des Hügels mit sich geführt haben. Dies soll sie von ihren Sünden befreien.

Aber nicht nur an Ostern kommen unzählige Menschen zum Berg El Calvario. Auch an allen übrigen Tagen des Jahres ist dieser Berg ein beliebter Ort, denn von hier oben hat man eine atemberaubende Aussicht auf Copacabana und dem Titicacasee. Auf dem Gipfel kann man, wie auch beim Boca del Spoa, Glasflaschen und Alkohol kaufen. Die Menschen werfen diese Gegenstände ebenfalls als Opfergabe den Berg hinunter, wodurch es dementsprechend auch am Hang ziemlich zugemüllt ist.

Viele Menschen kommen abends hier hoch, um sich den Sonnenuntergang über den Titicacasee anzuschauen. Auch wir haben uns dieses Highlight nicht entgehen lassen, sind jedoch nicht den Treppenweg hinauf gegangen, sondern von der felsigen Seeseite aus, wo der Camino a la Boca del Sapo langläuft. Dieser Weg ist aber nur für Geübte empfohlen, da der Weg steil ist, sodass man über und entlang von Felsen klettern muss. Leider sieht man von dieser Seite auch den unendlich vielen Müll, der vom Gipfel als Opfergabe geschmissen wird, durch den man größtenteils dann wandert. Es ist schon sehr traurig, dass dieser heilige Ort eher an eine Mülldeponie erinnert. Von daher empfiehlt es sich umso mehr über die Treppen zu gehen. 

Segnung der Autos

Copacabana ist auch für viele Autofahrer ein beliebter Ort. Denn, wenn ein Bolivianer sich ein neues Auto kauft, fährt dieser mit dem Auto zur Basilika Unserer Lieben Frau in Copacabana (Basílica de Nuestra Señora de Copacabana). Das Auto wird liebevoll mit Girlanden und Blumen geschmückt. Der Priester spricht ein Gebet und segnet das Auto und die Insassen, von jung bis alt also von Baby bis Oma, mit (natürlich) ein wenig Alkohol.

Diese unter dem Namen Bendición de vehículos bekannte Segnung der Autos soll den Insassen und dem Auto stets Glück bringen und vor Unheil und Unfällen bewahren. Nach dem Ritual treffen sich die Familien und feiern zusammen. Wir haben an dem Wochenende viele bunt geschmückte Autos und Familien, die zusammen am Strand gefeiert haben, gesehen. Es lag eine fröhliche und entspannte Atmosphäre in der Luft.

Cerro San Sebastian

Ein weiterer schöner Aussichtspunkt auf Copacabana ist der Berg San Sebastian. Diesen kann man direkt von der Stadt aus zu Fuß erreichen. Da sich hier oben die Antennen befinden, gibt es eine Autostraße bis zum Gipfel. Die Wanderung ist daher ziemlich einfach. Hin- und Zurück haben wir etwa 3 Stunden gebraucht. Von San Sebastian kann man nicht nur Richtung Copacabana und Isla del Sol gucken, sondern auch zur anderen Seite, wo man zum Beispiel den Flughafen sieht.

An- und Abreise

Der Flughafen steht nicht für den kommerziellen Luftverkehr zur Verfügung, sodass hier keine Linienflüge stattfinden. Um Copacabana zu besuchen, kann man zum Beispiel den Landweg über Peru nehmen. Der Grenzübergang liegt auf der Halbinsel in der Ortschaft Kasani und ist der wichtigste Einreisepunkte für Ausländer in Bolivien. Der Grenzpunkt ist recht klein gehalten und man darf nicht mit dem Auto einreisen. Am besten fährt man zur Grenze mit einem Taxi und von der anderen Seite der Grenze dann ebenfalls mit einem zurück. Es fahren aber auch auf der peruanischen Seite TukTuks und auf der bolivianischen Seite Minivans.

Möchte man nach Copacabana von der bolivianischen Seite aus einreisen, muss man die Fähre vom Festland über die Seestraße von Tiquina nehmen. Dort fahren regelmäßig Fähren, die jedoch nur die Verkehrsmittel transportieren, wohingegen die Menschen mit dem Boot hinüber geschippert werden. Wenn du also, so wie wir damals, von La Paz aus mit dem Minibus kommst, steigst du am Titicacasee aus, der Minibus fährt auf die Fähre und du folgst am besten einfach den Menschen bis zum Boot, kaufst dir ein Ticket und steigst dann auch schon in das Boot ein. Auf der gegenüberliegenden Seite wirst du dann wieder vom Minibus eingesammelt und es geht weiter bis nach Copacabana.

Der Strand

Copacabana fanden wir einfach klasse. Wir waren in der Nebensaison da, sodass die Stadt nicht mit Menschen überfüllt war und es damit auch entspannt war. Es ist eine kleine Stadt mit etwa 6000 Einwohner und damit ziemlich überschaubar, was wir nach 2 Monaten La Paz einfach toll fanden.

Der Strand in Copacabana ist ein sehr schöner Sandstrand, den man entlang schlendern kann. Überall gibt es Anlegestellen für kleine Boote. Einige Boote haben ihre Anlegestelle aber auch im Wasser. Gegenüber vom Strand befinden sich Imbissbuden, die von 0 bis 20 nummeriert sind. Empfehlen können wir auf jeden Fall Nummer 12.

Während man am Strand spaziert, kommt man an einem großen Namensschild, einen Anker und einer Inka Statue von Manco Capac (links) und Mama Ocllo (rechts), vorbei. Manco Cápac war laut einigen Historiker der Gründer der Inkazivilisation Cusco und Mama Ocllo war sowohl seine ältere Schwester als auch seine Frau. Beide stehen auf einem Steinsockel, der die Form einer Stufenpyramide hat. Laut den Legenden sollen Manco Capac und Mama Ocllo auf der Isla del Sol, der Sonneninsel, geboren worden sein, womit es heißt, dass die Isla del Sol die Wiege des Inkareichs sein soll.

Isla del Sol

Die Isla del Sol ist die größte Insel auf dem Titicacasee und hieß ursprünglich Isla Titikaka, wonach der See später benannt wurde. Die Insel gehört zu Bolivien und kann daher von Copacabana aus mit einem Motorboot besichtigt werden.

Wir haben uns dafür entschieden eine Tageswanderung von Norden nach Süden auf der Isla del Sol zu machen. Dafür sind wir um 9 Uhr zum Steg gegangen, wo die Boote losfahren. Leider gab es keine früheren Abfahrten. Man fährt etwa 1,5 Stunde entlang der Küste der Halbinsel Copacabana und erreicht zuerst die Südspitze der Insel Isla del Sol. Dort gibt es den Hafen Yumani, wo wir am Ende der Tageswanderung einsteigen werden. Für den Beginn unserer Wanderung fahren wir weitere 30 Minuten Richtung Norden bis zum Hafen Challapampa. Challapampa ist ein kleines Dorf, das auf einer Landenge liegt und damit zum Süden und zum Norden einen Strand hat.

In der Ferne konnten wir die Nachbarsinsel Isla de la Luna, die Mondinsel, sehen. Diese Insel kann leider nur in der Hauptsaison besichtigt werden.

Zudem sahen wir vom Boot aus, dass die Isla del Sol eine ziemlich hügelige Landschaft hat. Die Hänge waren vom Wasser bis hoch zu den Gipfeln mit Terrassen ausgebaut. Es gab kein freies Fleckchen Erde, wo nicht eine Terrasse war. Das Land wurde landwirtschaftlich absolut optimal genutzt.

Die Einwohner der Insel gehören vor allem dem indigenen Volk der Aymara an und leben noch ein sehr traditionelles Leben mit Landwirtschaft und Viehwirtschaft. Sie sind aber auch berühmt für ihr Handwerk.

Die Häuser der Menschen bestanden aus Adobe und einem blauen Wellblechdach. Adobe ist ein natürliches Baumaterial aus Lehm, Sand, Pflanzenfasern und Füllmaterial, das als Quader in der Sonne getrocknet wird. Dieses Material bietet vor allem den Vorteil, dass die Adobe sich tagsüber aufwärmt und sie diese Wärme abends wieder abgibt. Damit können die starken Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht ausgeglichen werden. Die Grundstücke hingegen waren mit Steinmauern abgegrenzt. Auf den Höfen rannten Hühner, Schafe, Schweine, Alpakas oder Esel herum. Die Menschen waren sehr freundlich und grüßten uns immer.

In Challapampa hat man die Möglichkeit die Wanderung mit einem Guide zu machen, der einem viel über die Inkas und den unzähligen Ruinen auf der Insel erzählt. Wir entschieden uns aber dafür auf eigene Faust die Insel zu erkunden. Von Challapampa sind wir als erstes zur Nordspitze der Insel gegangen und haben uns dort den Tempel Chinkana, der wahrscheinlich als zeremonielles Zentrum genutzt wurde, angeschaut, sowie die Felsformation Titikala. Titikala gilt als das wichtigste Heiligtum der Inkas, denn auf dem Heiligen Felsen wurden die Sonne und der Mond geboren.

Die Inka waren eine präkolumbische Zivilisation, die zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert in den Anden Südamerikas blühte. Ihr Reich, Tawantinsuyu genannt, erstreckte sich über Teile des heutigen Peru, Ecuador, Bolivien, Chile und Kolumbien und umfasste eine Vielzahl ethnischer Gruppen und Kulturen.

Die Inka waren bemerkenswerte Bauingenieure und Landwirte, die sich an die extremen Bedingungen der Anden anpassten. Sie entwickelten fortschrittliche Terrassenlandwirtschaftssysteme, die es ihnen ermöglichten, in steilen Bergen zu gedeihen. Ihr Straßensystem, das das gesamte Reich durchzog, war beeindruckend und ermöglichte effiziente Kommunikation und Handel zwischen den Regionen.

Die Inka entwickelten auch eine komplexe soziale und politische Struktur, die von einem absoluten Herrscher, dem Sapa Inka, regiert wurde. Unter der Herrschaft des Sapa Inka wurden große Bauprojekte wie die Festung Sacsayhuamán und die atemberaubende Stadt Machu Picchu errichtet.

Die Ankunft der Spanier unter Francisco Pizarro im 16. Jahrhundert führte jedoch zum Zusammenbruch des Inka-Reiches. Krankheiten, die die Europäer einschleppten, sowie Kriegsführung und Verrat führten zu einem dramatischen Rückgang der Inka-Bevölkerung und letztendlich zur Eroberung und Kolonisierung durch die Spanier. Trotz des Zusammenbruchs ihrer politischen Strukturen und der Unterdrückung ihrer Kultur haben die Nachfahren der Inka bis heute viele ihrer Traditionen, Sprachen und Bräuche bewahrt.

Von dort aus sind wir dem Weg über die Insel Richtung Süden gefolgt. Es ging bergauf und bergab und bergauf und bergab über die Insel. Der Weg war komplett ausgebaut und so ausgelegt, dass man die Wanderung in 5 Stunden schaffen sollten, weil um 16 Uhr dann das letzte Boot fährt. Ich muss ja sagen, dass es für uns zeitlich sehr eng war. Nur einmal am Ende schafften wir es für 30 Minuten eine Pause zu machen und mussten uns unser Bier und das Essen schon mehr als rein zwingen. Gern hätten wir mehr Pausen unterwegs bei den Einheimischen gemacht, die Süßigkeiten und Getränke verkauften. Uns vielleicht ein wenig mit ihn unterhalten, aber dafür war keine Zeit. Man brauch also schon ein gutes Zeitmanagement bei der Wanderung. Wer es lieber entspannt mag, empfehlen wir auf jeden Fall eine Nacht auf der Insel zu verbringen. In Yumani gibt es eine gute Auswahl an schönen Unterkünften.

Die Landschaft war typisch für das Altiplano: rot-brauner Boden mit gelblichen Gräsern. Ab und an war mal ein kleines Waldstück zu sehen. Man muss sich auf jeden Fall dick mit Sonnencreme eincremen, denn die Sonnenstrahlung ist brutal, vor allem, weil es keinen Schatten gibt. Die Strände waren wahnsinnig schön. Das blau des Wassers ergab einen so starken Kontrast zu den ansonsten eintönigen Farben.

Am Ende der Wanderung sind wir am südlichen Hafen in Yumani angekommen. Der Weg über die Inkatreppen zum Hafen hinab war umgeben von Pflanzen, sodass es hier herrlich kühl war. Alle Pflanzen haben in wunderschönen Farben geblüht.

Die Menschen saßen draußen zusammen und haben sich unterhalten, und uns beobachtet. Sie haben einfach das Dasein genossen. Die Wanderung war wirklich schön, um in das Leben der indigenen Bevölkerung einzutauchen. Auf dem Rückweg hat unser Boot einen Stopp bei der Templo del Sol, eine der ersten Inkaruinen gemacht.

Min. Höhe: 3830 m
Max. Höhe: 4060 m
Anstieg: 370 m
Länge: 13,0 km
Zeit (mit Pausen): 4:30 h
Lage: -16.0211, -69.1717
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