Puna de Atacama

30.05.2023    3 Minuten     0 Kommentare


Nachdem wir uns gestern Teile der Salar de Atacama angeschaut haben, fuhren wir heute zu den Lagunas Altiplánicas und die Piedras Rojas, welche in der Puna de Atacama liegen. Diese ist eine Höhenstufe der Anden zwischen 4000 und 4800 Höhenmeter. Sie erstreckt sich von Nordchile, über Nordwestargentiens, dem Altiplano, Westbolivien bis nach Zentralperu. Die Vegetation besteht aus einer baumlosen Gras- oder Buschlandschaften.

Um die Lagunen besichtigen zu können, mussten wir uns 24 Stunden im Vorfeld über das Internet registrieren. Da wir dies natürlich erst am Morgen im Internet gelesen haben, riefen wir kurzfristig im Ticketoffice an und haben ausnahmsweise noch ein heutiges Ticket erhalten. Ohne dieses Ticket wären wir tatsächlich nicht in den Park hineingelassen worden und hätten direkt am Eingang wieder umdrehen können. Nachdem wir das Ticket also noch ergattert haben, fuhren wir mit einer Stunde Verspätung dann endlich los. Wir folgten der uns bereits bekannten Straße 23 Richtung Süden immer entlang der Salar de Atacama.

El trópico de Capricornio

Die weiße Landschaft der Salar de Atacama hat sich in ein gelbes Meer aus kleinen Büschen verwandelt. In der Ferne ragen schneebedeckte Vulkane unter dem wolkenfreien, blauen Himmel auf. Nach 70 km erreichten wir den südlichen Wendekreis, auch als Wendekreis des Steinbocks bekannt. Sein Breitengrad beträgt derzeit 23°26′16″. Am 21. Dezember, dem Tag der Sommersonnenwende auf der Südhalbkugel, steht die Sonne hier im Zenit. Dies ist der südlichste Punkt, an dem die Sonne senkrecht über der Erde steht. Der nördlichste Breitengrad wird als Wendekreis des Krebses bezeichnet. Zwischen diesen beiden Wendekreisen befindet sich die Tropenzone.

Lagunas Altiplánicas

Nach weiteren 40 km erreichten wir die zum Nationalreservat Los Flamencos gehörenden saphirblauen Perlen, Laguna Miscanti und Laguna Miñiques. Die Lagunen befinden sich auf  4140 Höhenmeter und liegen eingebettet zu Füßen der gleichnamigen, schneebedeckten Vulkane. Während wir einen Spaziergang entlang der Seen machten, sahen wir am Ufer Vicuñas genüsslich in der Sonne grasen.

Vor 12000 bis 8000 Jahren bildete sich hier ein Gletschersee, der sich mit der Zeit durch sedimenthaltige Zuflüsse mit Salz anreicherte. Seit etwa 3000 Jahren besteht ein konstanter Salzgehalt von 5 g/l. Durch einen Lavastrom des Vulkans Miñiques wurde der See geteilt, sodass die Lagunen Miscanti und Miñiques entstanden sind, welche heute noch unterirdisch miteinander verbunden sind. Im See haben sich Flohkrebse angesiedelt, die viele Flamingos und verschiedene Entenarten anlocken.

Piedras Rojas

Nur 40 km südlich der Lagunas Altiplánicas befinden sich die Piedras Rojas, die Roten Steine, auf 3940 m Höhe. Die Rotfärbung der Steine entsteht durch Eisenoxide. Die Piedras Rojas liegen an einer pastellblauen Salzlagune am nördlichen Ende der Salar de Talar. Die Ränder der Lagune sind aufgrund des Salzes schneeweiß. Wir stellten unser Auto ab und spazierten bei windigem, kaltem Wetter zu den Steinen. Als wir die Roten Steine erreicht haben, machte uns das Farbenspiel einfach nur sprachlos. Die kupferroten Steine ragten über der weiß-blauen Wasseroberfläche der Lagune intensiv hervor. Umringt wurde die Lagune von einer in unterschiedlichen Farben gen Himmel ragenden Vulkankette, auf deren anderen Seite bereits Argentinien liegt. Am östlichen Rand der Lagune fließt warmes Wasser vom Cerro Aguas Calientes in die Lagune, wodurch dieser Teil auch Salar de Aguas Calientes benannt wurde. Von hier aus hatten wir noch einmal einen atemberaubenden Panoramablick auf die Lagune und die Vulkane. Die Schönheit der Natur wirkte auf uns wie eine sinnliche Aquarellmalerei.

Laguna Tuyajto

Bevor wir wieder zurück nach San Pedro de Atacama fuhren, machten wir noch einen kleinen Stop an der 7 km entfernten Salzlagune Tuyajto. Ein letztes Mal genossen  wir den herrlichen Blick auf die umliegenden, farbintensiven Berge und Vulkan. Nur 50 km entfernt befindet sich bereits die Grenze zu Argentinien.

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