Colca-Canyon

20.11.2023    15 Minuten     0 Kommentare


Der Colca-Canyon ist eine der tiefsten Schluchten der Welt und befindet sich rund 100 km von der zweitgrößten peruanischen Stadt, Arequipa entfernt. Die Tiefe der Schlucht variiert je nach Quelle, was begründet wird durch Veränderungen des Flussbettes und auch durch die Verbesserung der Messtechnik. Laut der spanischen Wikipedia-Seite wurde im Jahr 2005 die Tiefe der Nordseite des Canyons mit 4160 m und die Südseite mit 3600 m vermessen. Gehen wir von den 3600 m aus, dann ist der Canyon ganze 700 m tiefer, als die Zugspitze hoch ist. Das nenne ich mal eine Hausnummer. Und um einen anderen Vergleich zu stellen: Die Schlucht ist doppelt so tief, wie der berühmte Grand Canyon in den USA, mit seinen 1857 m. Wer sich jetzt noch fragt, welcher der tiefste Canyon ist? Der findet diesen in China. Der Yarlung-Tsangpo-Canyon mit einer stolzen Tiefe von 6009 m und einer Länge von 505 km ist die größte Schlucht der Welt.

Der Colca Canyon kann selbstständig erwandert oder über eine Tour gebucht werden. Normalerweise wandern wir solche Touren immer alleine, da wir aber dieses Mal keine Zeit für die Organisation hatten, entschieden wir uns für eine 2-tägige Tour. In Arequipa haben wir uns dazu einige Tourenanbieter angeschaut, die im Prinzip alle das gleiche Programm anbieten, eben nur zu unterschiedlichen Preisen.

Tag 1 – Tief runter in den Canyon

Wir wurden bereits halb 4 in der Früh von unserem Tourenanbieter mit einem Van abgeholt. Der Grund für diese unmenschliche Uhrzeit ist, dass man über 200 km mit dem Auto bis zum Startpunkt der Wanderung fährt. Das entspricht dann eine reine Fahrzeit von mindestens 4 Stunden. Um dies etwas aufzulockern, haben wir in Chivay in einem Hotel gefrühstückt. Das Frühstück bestand aus frischem Brot, gebratenen Eiern und einem typisch, peruanischen Obstgetränk aus Apfel, Ananas, Quitte und Quinoa, welches Quinua carretillera genannt wird und noch leicht warm war.

Chivay liegt auf einer Höhe von 3600 m und ist damit der Mittelpunkt zwischen der höchsten und niedrigsten Erhebung des Tals. Nicht weit entfernt von Chivay befindet sich der 5597 m hohe Berg Nevado Mismi. Er gehört zu einen der höchsten Punkte des Colca Canyons. Zudem ist der Berg dafür bekannt, dass das Gebirgswasser aus seinen Gletschern bis in den Amazonas fließen. Die Gletscher des Nevado Mismi gelten damit als entfernteste Quelle des Amazonas.

Nach der Frühstückspause fuhren wir noch einmal etwa 1 bis 1,5 Stunden. Am Cruz del Condor machten wir eine kurze Pause. Viele Tagestouren von Arequipa aus fahren bis hier her, denn wie der Name schon verrät, kann man hier die Andencondore besichtigen. Diese kannten wir bereits aus Samaipata in Bolivien und freuten uns darauf sie heute wieder zu sehen. Und tatsächlich hatten wir Glück und haben in der Ferne zwei gesehen. Von diesem Aussichtspunkt aus hatten wir zudem einen wunderbaren Blick auf das breite, mit Terrassen bewirtschaftete Tal. Sollte jemand die Kondore verpasst haben, stehen verkleidete Männer zur Hilfe, welche sich diesen kreativen Job nach der Covid-Pandemie ausgedacht haben.

Seit Tausenden von Jahren wird der Colca-Canyon von Menschen bewohnt. Über 7000 Jahre alte Höhlenmalereien von Tieren wie Füchsen, Lamas etc., sowie Jagdszenen aber auch Himmelskörper wie Sonne und Mond zeugen von einer langen Geschichte. Aktuell leben die die Quechua sprechenden Cabanas und Aymara sprechenden Collaguas in diesem Gebiet. Beide Kulturen stammen noch aus der Vorinkazeit. Zu der damaligen Zeit wurden die Hänge des Tals auf etwa 3000 m Höhe zu Stufenterrassen ausgebaut, die noch heute effizient bewirtschaftet werden. Auf dieser Höhe beginnt der Colca Canyon, der sich 70 km talabwärts durch die Anden schlängelt. Talaufwärts auf Höhen von über 4000 m, wo sich auch das Quellgebiet des gleichnamigen Flusses befindet, wird bis heute Viehzucht betrieben.

Nach etwa 30 Minuten Pause fuhren wir mit dem Van weiter bis zum Startpunkt der Wanderung. Hier teilten wir uns auf in zwei Gruppen, wobei wir mit einem Deutschen, einer Niederländerin und zwei Franzosen in einer Gruppe waren. Alles junge, fitte Leute. Gegen 11 Uhr starteten wir unsere Wanderung mit unserem wirklich tollen Guide als letzte Gruppe an diesem Tag. Er zeigte uns unsere 2-tägige Route, denn wir konnten bis hinunter ins tiefe Tal gucken. Was für ein atemberaubender Anblick. Der Weg war einfach zu finden, denn es gab nur einen Weg hinab, einen am gegenüberliegenden Berghang entlang und einen wieder hinauf. Verlaufen kann man sich somit schon mal nicht.

Wir starteten auf einer Höhe von 3400 m und wanderten zuerst im Zick Zack kontinuierlich ins Tal hinab, bis wir nach 3 Stunden und 1000 m Höhenverlust den Fluss Colca erreichten. Der Weg war trocken und sandig, wodurch er stellenweise auch rutschig wurde. Wir gingen vorbei an Kakteen, Felsvorsprüngen und senkrechten Felswänden immer mit Blick auf das kontrastreiche Tal, welches an den Hängen rotbraun und unten auf den Terrassen saftig grün war. Je tiefer wir in den Canyon hineingingen, desto kühler wurde die Luft, was sehr angenehm war, denn die Sonne knallte von oben unerlässlich auf uns herab. Der Sonnenhut war hier unser bester Freund und unsere Rettung. Die Temperaturen waren an die 30 Grad.

Als wir den milchig-blauen Fluss erreicht haben, waren wir sehr erleichtert, da unsere Knie schon ordentlich meckerten. Über eine Brücke querten wir den rauschenden und strömenden Fluss mit seinen hellgrauen, großen Steinen. Wer Lust hatte, konnte seine Füße in dem herrlich frischen Wasser abkühlen lassen.

Nach paar Snacks ging es auch schon weiter. Entlang des Flusses verließen wir diesen auch und gingen stetig bergauf. Nach einer weiteren Stunden erreichten gegen 14 Uhr die kleine Ortschaft San Juan de Chuccho, wo wir eine Mittagspause machten. Als Vorspeise gab es eine Gemüse-Quinoa-Suppe und zur Hauptspeise würziges Alpaca-Fleisch mit Reis, gebratenen Paprika und Zwiebeln sowie Avocado. Ein sehr gesundes Essen, das uns viel Energie gab.

Und auch hier, wie wir es schon aus Bolivien kennen, darf natürlich ein Stadion nicht fehlen. Es ist unglaublich, wie verrückt die Peruaner und Bolivianer danach sind, dass sie selbst hier zwischen Abhang und Abgrund eines bauen. Die Kinder aus den 560 m höher gelegenen Tapay kommen jeden Tag zur Schule hinunter und wandern abends nach der Schule wieder hinauf. Unser Guide meinte, dass sie die Wege nicht bewandern, sondern hinauf und hinab rennen. Und musste dabei breit grinsen, weil wir im Vergleich dazu natürlich wie langsame Schnecken gehen. Da der Weg auf dieser Seite deutlich tiefer im Canyon verlief, war dieser mit vielen Pflanzen bewachsen, sowohl von Natur aus durch den Fluss wie z.B. die vielen Bäume, Sträucher und Agaven, aber auch bewirtschaftet wie z.B. mit Kartoffeln, Mais oder Opuntien-Kakteen. Wieso die Bauern Opuntien-Kakteen anpflanzt haben, kannst du in der Infobox lesen.

Der Opuntie-Kaktus wächst vor allem in Nord- und Südamerika. Aber auch in der Karibik und auf den Kanarischen Inseln ist dieser zu finden. Der Kaktus wird bis zu 10 m hoch und besteht aus vielen Verästelungen, wobei der Stamm meisten verholzt ist. Oben befinden sich die ovalen, abgeflachten Triebe, die im jungen Stadium essbar sind. Die Früchte kennen wir alle aus der Exotischen Obstabteilung des Supermarktes. Die Kaktusfeige. Mal in Grün, mal in Gelb, mal in Rot hat sie sich bei dem einen oder anderen schon einmal in den Einkaufswagen verirrt. Der süßliche Geschmack wird dann meistens durch die recht zähen, aber essbaren Körnen übertüncht, wodurch sie für die meisten nicht die erste Obstauswahl ist.

Nicht alle Lebewesen auf diesem Kontinent verschmähen den Opuntie-Kaktus. So wurde zum Beispiel beobachtet, dass Kühe, die in freier Natur leben die Opuntie-Kakteen fressen. Vor allem in Regionen, wo es aufgrund von Wassermangel nicht genügend Nahrung, wie Gräser, gibt. In Mexico und Brasilien wird dieses Wissen genutzt, wodurch der Kaktus auch als Viehfutter angebaut wird.

Und dann gibt es da noch einen ganz speziellen Anwohner, der den Opuntie-Kaktus zum fressen gern hat. Die Cochenilleschildlaus. Diese 6-7 mm große purpurrote Schildlaus ist von einem weißen, mehligen Wachs umgeben. Nur das Weibchen im Anfangsstadium und das Männchen sind mobil. Letzteres stirbt kurze Zeit nach der Befruchtung des Weibchens, welches sich danach am Kaktus mit ihrem Saugrüssel sesshaft macht.

Die trächtigen Schildläuse werden mindestens seit dem 2 Jahrhundert vor Christus von den Menschen in Peru, Bolivien, Ecuador und Mexico von den Kakteen gepflückt und als Farbstoff für purpurrote Textilien, die für Zeremonien und Ritualen hergestellt wurden, verwendet. Mit der Ankunft der Europäer kam dieses Wissen über Spanien nach ganz Europa.

Für die Herstellung des purpurroten Farbstoffes werden die trächtigen Schildläuse mit Essig gewaschen, getrocknet und dann mit Schwefelsäure ausgekocht. Dabei entsteht Karminsäure, die wiederum für die Herstellung des Pigments Karmin verwendet wird. Um 50 g Karmin produzieren zu können wird 1kg an getrocknete Cochenilleschildläuse benötigt, das heißt 60.000 bis 100.000 Läuse.

Der Farbstoff Karmin wurde seit jeher in der Textilindustrie verwendet. Aber auch in der Kosmetik fand der Farbstoff seine Anwendung. So ist dieser unteranderem in roten Lippenstiften, in Shampoos und vielen anderen Kosmetika enthalten. Zu erkennen ist der Farbstoff Karmin an der Kürzung E120. Kommt dir diese Kürzung bekannt vor? Dann vielleicht auch von deinen Lebensmitteln. Denn auch in der Lebensmittelindustrie gilt der Farbstoff Karmin als Allrounder und ist daher überall zu finden. Marmeladen, Süßigkeiten wie z.B. Gummibärchen, Kaubonbons, etc. aber auch Getränke wie Limonaden, Weine, Säfte oder Fleisch- und Wurstwaren und so weiter und so weiter.

Diese ganzen Anwendungsgebiete verursachte eine hohe Nachfrage an Karmin und damit an Cochenilleschildläuse. Dies war für die Peruaner ein lukratives Geschäft, wodurch in vielen Regionen Perus, unteranderem auch hier bei Arequipa, die Opuntie-Kakteen angepflanzt und bewirtschaftet wurden. Heute geht die Nachfrage, aufgrund synthetischer Ersatzprodukte, immer weiter herunter, wodurch das Geschäft an Reiz verloren hat. Der hohe Aufwand der Läuseernte lohnt sich für viele Familien finanziell nicht mehr.

Bewässert werden die Pflanzen durch ein Bewässerungssystem. In Speichern wird das Wasser aufgefangen, welches über kleine Bäche den Berg hinabfließt. Über Kanäle fließt das Wasser dann dem Gefälle folgend auf die einzelnen Terrassen. Die Wassermenge des Wassers wird über Schieber reguliert.

Aber Achtung! Nicht gleich alle Pflanzen anfassen. Unser Guide zeigte uns einen entlang des Weges wachsenden Strauch, der schon fast wie ausgetrocknet wirkte. Diese harmlos aussehende Pflanze gehört die in der Familie der Wolfsmilchgewächse ist somit sehr giftig und äußerst gefährlich. Wenn man versehentlich einen Ast beschädigt oder bricht, kann der daraus entkommende milchig-weiße Saft schon bei der kleinsten Berührung starke Verbrennung verursachen. Er zeigte uns eine Stelle an seiner Hand, wo er dies selber mal getestet hat und die Stelle war vernarbt. Na toll. Nur gut, dass der gesamte Wege entlang damit bewuchert war. Jetzt dürfen wir unsere Tollpatschigkeit nicht zum Vorschein bringen und ja nicht stolpern und versehentlich dagegen kommen.

Unser Guide sagte uns auf Englisch, dass es die nächsten Kilometer in „Inka-flat“, also in „Inka-eben“ weitergeht und musste dabei wieder über sein breites Gesicht grinsen. OK. Na gut. Was auch immer das bedeutet. Wir gingen also im „Inka-eben“ weiter. Wie sich hinterher herausstellte, meinte er damit, dass es bergauf, bergab, bergauf, bergab ging. Da die Inkas ihre Häuser auf den steilsten und höchsten Bergen bauten, war dieses wenige Auf und Ab schon eben für Sie. Sie mussten schon deutlich mehr Höhenmeter überwinden, um allein zu ihren Häusern zu kommen. Wir mussten am Abend sehr über diese Ausdrucksweise unseres Guides lachen und haben „Inka-flat“ in unserem Wortschatz aufgenommen. 

Den Sonnenuntergang im Canyon sahen wir von einem Aussichtpunkt mit Blick zur Ortschaft Sangalle, die unten im Tal lag, wodurch diese bereits im Schatten der Berge lag. Von diesem Aussichtpunkt konnten wir zudem den morgigen Zick-Zack Weg nach oben sehn. Dieser war super steil und verlief fast senkrecht hinauf.

Kurz vor dem Erreichen des kleinen Ortes, dass eigentlich nur aus Unterkünften besteht, sahen wir einen wunderschönen Wasserfall, der umgeben war von Palmen. Laut unseres Guides sollen die Palmen hier endemisch sein. So ganz können wir uns das aber nicht vorstellen. Eine kleine Höhle am Fluss erinnerte daran, dass vor ein paar Jahren nach Gold gesucht wurde. Zum Glück wurde keines gefunden, sodass das Tal nicht zerstört wurde.

Sangalle ist eine saftig grüne Oase in Mitten des Canyons und wirkte auf uns wie ein Paradis. Nachdem wir den ganzen Tag in der heißen Sonne gegangen sind, war es hier herrlich kühl. Auch die Luft war durch das viele Grün deutlich feuchter. Die Wege waren umgeben von Palmen und Trompetenblumen mit wunderschönen, großen Trompeten daran. Die Blume war so groß, dass sie wie ein Baum aussah. Auf unserem Grundstück blühte es an jeder Ecke. Viele Blumen kannte ich gar nicht, sahen aber herrlich bunt aus. Ein für mich weiteres Highlight waren die vielen Papaya-Bäume. Nie zuvor habe ich gesehen, wie Papayas wachsen und zu meinem Glück waren die Papayas gerade ernte fertig, sodass mir unser Guide eine Papaya abpflückte, die so fruchtig und intensiv im Geschmack war. 

Wir waren, als kleine Gruppe, alleine in der gesamten Unterkunft und schliefen in kleinen und einfachen Cabañas, die nur aus einem Bett, einer Dusche und einem Klo bestanden. Dafür gab es aber einen Pool zum Baden. Zum Abschluss des Tages tranken wir das lokale Bier aus Arequipa. Wie der Abend endete? Mit einer Spinne, die sich von der Decke in unser Bett hinabseilte und uns erstmal aufspringen ließ. Damit war die Nacht dann doch nicht so ruhig, wie wir erhofft haben, wo doch überall am Holz Löcher nach draußen waren.

Tag 2 – Steil bergauf aus dem Canyon

Kurz vorm Sonnenaufgang, gegen halb 5, starteten wir, noch vor dem offiziellen Frühstück, die Wanderung. Nur gut, dass wir vorbereitet waren und uns extra Frühstück mitgenommen haben. Wie soll man denn auch sonst 1000 Höhenmeter ohne Essen im Bauch schaffen?

Wieso wir so früh starteten? Wir werden in 1,5 – 2 Stunden nur im Zick Zack den steilen Berg über 1000 Höhenmeter hinauf gehen. Um dies nicht in der knalligen Sonne machen zu müssen, die uns gekillt hätte, starteten wir noch bevor die Sonne auf gegangen ist und konnten damit fast 90 % der Zeit im Schatten der Berge gehen.

Mit den Stirnlampen auf dem Kopf gingen wir also los. Der Hang vor uns war schon durch eine leuchtende Reihe sichtbar, denn wir starteten wieder als letzte Gruppe. Wie sich herausstellte, waren nicht nur unsere beiden Gruppen unterwegs, sondern etliche andere, die wir gestern gar nicht mitbekommen haben. Dadurch, dass wir gestern als letzte Gruppe los wanderten, waren wir den gesamten Tag alleine unterwegs, was einfach herrlich war.

Da man sich auf dem Weg nicht verlaufen konnte, ist einfach jeder in seinem eigenen Tempo gegangen. Die Schnellen rannten vor, die Langsamen wurden überholt und die, die gar nicht mehr gehen konnten, wurden von Maultieren unterwegs eingesammelt und hochgetragen. So kam jeder nach 1,5 bis 2,5 Stunden oben am Rande des Canyons auf 3.280 m wieder an. Dort wurden wir von einer Frau mit einem kleinen Stand begrüßt. Sie verkaufte die wichtigsten Sachen wie z.B. Kaffee, Bananen, Schokolade, Kekse, gekühlte Erfrischungsgetränke, aber leider kein Bier.

Nachdem alle unserer Gruppenmitglieder eingetroffen waren, spazierten wir zur Ortschaft Cabanaconde, wo wir endlich unser offizielles Frühstück bekamen. Ganz klassisch: Brötchen und gebratene Eier. Im Anschluss holte uns der Van wieder ab und wir fuhren zurück Richtung Arequipa. Auf dem Weg haben wir aber ein Paar Zwischenstopps gemacht.

Die Region hat vulkanischen Ursprungs, weswegen sich überall heiße Quellen befinden. Eine dieser Orte haben wir nach dem Frühstück besucht. Es gab verschiedene Becken mit unterschiedlichen Temperaturen, in denen man sich entspannen konnte. Das einzige Problem war nur, dass alle Tourenanbieter dieses Programm machen und dementsprechend alle Becken überfüllt waren, was so gar nichts für uns ist. Und da wir als letzte Gruppe ankamen, hatten wir auch nur 30 Minuten anstelle von 60 Minuten. Da wir die Eintrittskosten separat zahlen mussten, welche für den ganzen Tag gültig waren, lohnte sich das also nicht wirklich für uns, aber man möchte ja dann auch nicht nur im Auto sitzen und zu gucken.

Weiter ging es in ein kleines Dorf, wo wir einen peruanischen Cocktail aus Kaktusfeigen getrunken haben, der sehr erfrischend war und scheinbar ordentlich Alkohol hatten, denn wir waren danach ordentlich angetüdelt. Da kam das Mittagessen in einem Restaurant uns nur zu Gute. Ähnlich, wie am Ende der Fahrradtour auf der Todesstraße, gab es hier auch ein Buffet, welches sich wieder sehr lecker herausstellte. Eine der Gründe, warum sich diese Touritours doch manchmal lohnen. Während des Essens wurde peruanische Livemusik auf der Pan-Flöte gespielt. Ein unglaublich talentierter Mann, der mehrere Instrumente pro Musikstück spielte. Er hat sogar seine Musik auf CDs verkauft, wovon wir auch eine gekauft haben. (Nun müssen wir nur noch herausfinden, wie wir es abspielen können 🤔).

Auf dem Weg nach Arequipa fuhren wir über den 4820 m hohen Patapampa Pass. Das erst, was man hier sieht, wenn man aus dem Auto steigt, sind die unzähligen Steinmännchen, die um diesen Aussichtspunkt aufgebaut sind. Erst auf dem zweiten Blick nimmt man den Ausblick auf das platte, umliegende Altiplano wahr, an dessen Horizont die 5000er und 6000er Vulkane aufragen. Nach ein paar Fotos ging es auch schon weiter. Einen kurzen Stopp machten wir noch in Pampa Cañahuas, wo wir wilde Vicuñas beobachteten und fotografierten. Der letzte Stopp für heute bevor wir dann um 17 Uhr Arequipa erreichten.

Min. Höhe: 3400 m
Max. Höhe: 2250 m
Anstieg: 1280 m
Länge: 18,4 km
Zeit: 2 Tage
Lage: -15.5959, -71.9760
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