28. – 30.11.2023 – Erste Wanderung in der Cordillera Blanca

Drei Tage lang sind wir durch die Cordillera Blanca gewandert. Aktuell befinden wir uns in der beginnenden Regensaison, sodass wirklich alle 4 Jahreszeiten während der Tour vertreten waren. Jeden Tag schien die Sonne, regnete, hagelte und schneite es. Wir hatten aber Glück, dass kein starker Wind da war, sodass die Temperaturen noch angenehm waren. Wir starteten in der Schlucht Quilcayhuanca und gingen dann über den 5080 m hohen Huapi Pass in das Cojup-Tal. Eine absolut abwechslungsreiche Wanderung, die uns total gefallen hat 



26.11.2023 – Lima ➙ Huaraz

Nach unserer letzten nicht so angenehmen Nachtbusreise von Arequipa nach Lima beschlossen wir dieses Mal einen Bus tagsüber zu nehmen. Da „nur“ eine 10-stündige Busfahrt vor uns lag, hatten wir die Möglichkeit dazu. Unser Ziel war die Stadt Huaraz, die 3.025 m über dem Meeresspiegel gelegen ist. Die Stadt besitzt kein historisches Zentrum, da dieses von Erdbeben und Lawinen zerstört wurde. Das letzte Erdbeben war 1970, das eine riesige Lawine auslöste, die die Stadt komplett mit Schnee überschüttete.

Huaraz wird als die Schweiz von Peru bezeichnet, da diese sich direkt in der Cordillera Blanca, der weißen Gebirgskette befindet. Wie der Name schon sagt, sind die Berge und Gletscher des Hauptkamms zu allen Jahreszeiten schneeweiß. Insgesamt gibt es in den Anden genau 100 Berge mit einer Höhe von über 6.000 m, von denen 16 in dieser 180 km langen Gebirgskette liegen. Zudem befinden sich sogar 50 Berge über 5700 m hier, wodurch die Cordillera Blanca die höchste Gebirgskette des amerikanischen Kontinents und zugleich die höchste im Tropengürtel ist.

Der höchste Berg Perus, der Südgipfel des Huascarán, befindet sich hier und erhebt sich 6.757 m über den Nationalpark, der das Gebirge umgibt und seinen Namen trägt. Es ist ein Wander- und Bergsteigerparadies auf Erden, in dem wir hoffentlich trotz der Regenzeit in den nächsten 4 Wochen noch die eine oder andere Wanderung unternehmen können. Dazu haben wir unser Basislager in einem kleinen Appartement aufgeschlagen, von wo aus wir unsere Touren starten werden. Direkt unter unserem Appartment befindet sich eine Pizzeria, die Attila natürlich gleich ausprobieren musste. An der Wand des Restaurants befand sich der witzige Spruch:

Bringen Sie ihre Frau, ihre Freundin oder Geliebte mit zum Essen. Wenn Sie aber alle 3 zusammen mitbringen, essen Sie gratis



25.11 Lima – Historisches Zentrum

Heute sind wir durch das Stadtzentrum von Lima geschlendert. Um dort hinzukommen, haben wir die Metropolitano genommen. Dies ist ein Schnellbus, der auf einer zu den Autos abgegrenzten Fahrbahn sowohl ober- als auch unterirdisch durch die Stadt fährt. Zudem sind auch Expressbusse möglich, die den Schnellbus überholen können. Es ist im Prinzip ein schienenloses S-Bahnsystem mit Bahnsteigsperren und Magnetkarten. Ein sehr effektives Verkehrssystem, dessen Bau und Betrieb nur einen Bruchteil eines schienenbetriebenen Systems kostet.

Die Schnellbusse waren so überfüllt, dass wir zwei volle Busse abgewartet haben und uns dann in den dritten doch hinein gequetscht haben, damit wir überhaupt noch einmal ankommen. Und wenn ich schreibe quetschen, dann meine ich das wirklich so. An einigen Haltestellen haben die wartenden Passagiere vor dem Bus die einsteigenden Passagiere in den Bus hineingedrückt. Bilder, wie man sie eigentlich nur aus Japan kannte.

Die Innenstadt gehört aufgrund seiner Gebäude im Kolonialstil seit 1991 dem UNESCO Weltkulturerbe an. Vor allem die prächtigen Bauten am Plaza Mayor sind mit detaillierten Holzbalkonen geschmückt. Die Gebäude an sich sind in orangener Farbe gestrichen. Es befindet sich am Plaza Mayor der Präsidentenpalast und die Kathedrale

Im 16. Jahrhundert wurde von der spanischen Oberschicht die Tapada Limeña Mode in Lima eingeführt, bei der die Frauen und Mädchen ihr Gesicht durch einen Schleier verhüllen mussten, wobei stets ein Auge sichtbar blieb. Die Mode blieb bis Mitte des 19. Jahrhunderts Pflicht bis es zum Einfluss der Pariser Mode kam und die Frauen und Mädchen ihre Schleier allmählich ablegten. Diese Frauen wurden als Destapada betitelt. Heute findet man in der Innenstadt diverse Frauenfiguren, die in diesem Modestil gekleidet sind. Die Kleider haben dabei unterschiedliche Motive.



24.11.2023 – Lima – Viertel Miraflores

Mit einer geführten Tour eines Hostels sind wir zusammen durch den Stadtteil Miraflores spaziert. Wie bereits Barranco liegt auch Miraflores direkt am Pazifischen Ozean. Wir haben uns hier den wunderschönen Sonnenuntergang angeschaut, bevor wir in eine Cocktailbar zusammen gegangen sind und uns Chilcano bestellt haben.



23.11.2023 – Lima – Viertel Barranco

Nach so langer, gemeinsamer Reise passiert es dann, dass man im Fahrstuhl steht und im Spiegel sieht, dass man unbeabsichtigt im Partnerlook unterwegs ist 😂😂😂.

Müllentsorgung in Lima? Scheinbar durch zwei Frauen, die auf dem Moped sitzend den Müll wegfahren.

Nachmittags haben wir in einer Bar ein frisch gezapftes Bier und Chilcano, ein sehr leckeres und erfrischendes Getränk, von dem man gerne noch ein zweites bestellt, getrunken. Chilcano ist ein Getränk aus Pisco, Ginger Ale und einer Limettenscheibe. Pisco ist Gegenstand eines jahrhundertealten Streits zwischen Chile und Peru, wobei beide Länder Ortschaften nach ihr benannt haben, um zu beweisen, wo das Getränk ursprünglich herstammt.

Den Sonnernuntergang darf man hier natürlich auch nicht verpassen😊.



22.11.2023 – Gastronomie in Lima

Bei Sonnenuntergang trafen wir uns mit Theis, einem holländischen Reisenden, den wir in Samaipata kennengelernt haben. Wir gingen gemeinsam zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf den Pazifischen Ozean. Wir sprachen viel über unsere Erlebnisse seit unserem letzten Treffen. Abends gingen wir zusammen in ein Restaurant.

Lima ist unter anderem für seine weltberühmte Gastronomie bekannt. Ein Beispiel ist die sehr beliebte chinesisch-peruanische Fusionsküche. Im 19. Jahrhundert kamen chinesischen Lohnarbeitern nach Lima und brachten ihre Rezepte mit. Heute gibt es ein chinesisches Viertel, Chinatown, wo unzählige chinesische Restaurants zu finden sind. Über die vielen Jahre haben sich die chinesische und die peruanische Küche vereint.

In diesem Jahr befinden sich 4 der 50 besten Restaurants der Welt in Lima, wobei sogar Platz Nummer 1 hier zu finden ist. Die peruanische Hauptstadt hat damit Kopenhagen entthront, das die Liste jahrelang angeführt hat. Für das beste Restaurant der Welt muss man Monate im Voraus reservieren, um ein Abendessen für 700 € pro Person zu genießen. Unser holländischer Freund wollte eines dieser Spitzenrestaurants ausprobieren, weil ein Abendessen mit dieser Qualität hier nur 150 € kostet und damit weit unter den europäischen Preisen liegt. Darin enthalten ist ein 14-Gänge-Menü, das zudem durch ein passendes, alkoholisches Getränke-Menü ergänzt werden kann, wodurch sich der Preis aber verdoppelt.

Wir entschieden uns jedoch für ein Restaurant mit einem ganz durchschnittlichen Preisniveau, welches aber dennoch sehr lecker war. Das erste Gericht Arroz Tapado besteht aus einer Schicht Reis, einer weiteren Schicht aus einer Art Gulasch mit einem gekochten Ei darin und einer weiteren Schicht aus Reis. Getoppt wurde dieses mit zwei Spiegeleiern. Dazu gab es eine gebratene Kochbanane. Der Geschmack war sehr aromatisch. Das zweite Gericht Ají de Gallina war Reis mit mehreren Scheiben Kartoffeln und darauf ein Hühnerragout und einem gekochten Ei. Dieses war im Geschmack deutlich milder. Da die Portionen so groß waren, weil die Peruaner ihr Essen immer teilen, haben auch wir zu 3 beide Gerichte geteilt.



21. – 22.11. Arequipa ➙ Lima

Direkt nach der Tour durch den Colca-Canyon haben wir den Nachtbus nach Lima genommen. Da Lima direkt an der Küste liegt, mussten wir 2300 m mit dem Bus hinabfahren. Im Dunkeln, ohne jegliche Sicht, raste der Bus durch die Berge der Anden, so dass wir dachten, jeden Moment aus der Kurve geschleudert zu werden. Da wir in der ersten Reihe saßen, sahen und erlebten wir alles. Auch die Momente, bei denen man am liebsten die Hände vor die Augen schlagen würde, wie z.B. die vielen Überholmanöver in Kurven mit steilen Hängen nach oben und unten, bei denen der Fahrer wirklich nichts sehen konnte.

Unentspannt und total verkrampft, war ans Schlafen nicht zu denken. Mehrmals haben wir die Gardinen zugezogen, um uns diese Horrorfahrt nicht weiter ansehen zu müssen, aber einem ist sofort schlecht geworden von dem vielen Bremsen, Anfahren, Ausscheiden, Einscheren, sodass die Gardinen wieder geöffnet wurden. Bis 3 Uhr morgens, als wir die Stadt Ica erreicht haben, war es nicht möglich, sich auch nur 5 Minuten zu entspannen, geschweige denn zu schlafen. Und dann wechselte der Fahrer. Was für ein Segen. Wir haben zudem die Berge verlassen und steuerten direkt auf das Meer zu. Außerhalb von Ica waren die Felder voller Weinanbaugebiete, denn diese Region ist bekannt für ihren Wein. Die Straßen wurden gerade und wir fanden endlich zwei Stunden Schlaf.

Kurz nach 5 Uhr ging die Sonne auf und erhellte den Bus. Wir waren überrascht über die Landschaft, die nur aus Sand bestand. Wir fuhren bis nach Lima stundenlang an der Küste mit den wunderschönen, weißen Sandstränden vorbei. Aber abseits davon war die Landschaft einfach nur trist, wie leblos. Egal in welche Richtung wir schauten, es waren nur Sand und Sandberge zu sehen. Keine Bäume, keine Sträucher, kein Grün. Wir fuhren durch kleine Ortschaften, die inmitten dieser Wüste waren und fragten uns, wie die Menschen hier nur Leben können. In wenigen Ortschaften wurde begonnen Bäume zu pflanzen. Aber bis sie groß sind, dauert es noch Jahre. Bis dahin haben wir gar nicht gewusst, dass die gesamte Küste bis Lima hoch nur aus einer Sandwüste bestand. Wir sind sehr froh darüber, dass wir diesen Part von Peru ausgelassen haben und direkt nach Lima durchgefahren sind.

Nach 17 Stunden Fahrt haben wir dann endlich die knapp 11 Millionen Einwohner große Hauptstadt Perus zur Mittagszeit erreicht. Glücklich darüber, diese schlimmste Fahrt unseres Lebens überstanden zu haben, stiegen wir sofort aus dem Bus aus. Wir nahmen uns ein Taxi und fuhren in unser Apartment im Stadtteil Barranco. Das Apartment war top modern und mit allem wichtigen ausgestattet. Wir ruhten uns erstmal in der Wohnung aus, versuchten die Fahrt zu verarbeiten und kochten uns was Leckeres.



20. – 21.11.2023 – Wanderung im Colca-Canyon

Nicht weit entfernt von Arequipa befindet sich der Colca-Canyon, der mit einer maximalen Tiefe von über 4000 m zu einer der tiefsten Schluchten der Welt gehört. Da wir leider keine Zeit für die Planung hatten, haben wir den Canyon mit einer Tour besichtigt. Zwei Tage lang sind wir durch den wahnsinnig schönen Canyon gewandert. Geschlafen haben wir eine Nacht in einem kleinen Hotel, welches sogar einen Pool hatte, mitten im grünen Tal des Canyons.



18.11.2023 – Arequipa

Arequipa liegt auf 2300 m Höhe, wodurch die Temperaturen hier deutlich höher sind als im Altiplano. Selbst am Abend sind die Temperaturen noch recht angenehm. Die Stadt wird von drei Vulkanen beherrscht. Der höchste Vulkan ist der Chachani mit 6057 m, gefolgt vom 5822 m hohen kegelförmigen Misti, der direkt an der Stadt gelegen ist und daher als Hausberg von Arequipa angesehen wird, und dem kleineren und entfernteren Picchu Picchu mit seinen 5665 m.

Die Region ist heute noch aktiv. So war zum Beispiel das letzte Erdbeben in 2001 und führte zu heftigen Zerstörungen in der Stadt. Selbst in den Nächten sind wir wach geworden, weil wir beide das Gefühl hatten, dass der Boden sich bewegt. Bei Nachfragen an Einheimischen kam die Antwort: Das ist schon gut möglich. Wenn man sich etwas zum Thema beließt, findet man heraus, dass es im Durchschnitt 12 Erdbewegungen pro Tag geben soll. Nur gut, dass wir von den anderen nichts mitbekommen haben.

Die Altstadt von Arequipa gehört seit dem Jahr 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die meisten der kolonialen Gebäude sind aus dem schneeweißen Vulkangestein Sillar gebaut, das in der Gegend abgebaut wird. Vor allem der Plaza de Armas prägt das Stadtzentrum. Die Kathedrale gilt als einzigartig in ganz Peru, da sie die gesamte Nordseite des Plaza de Armas einnimmt. Zudem gehört diese zu den weniger als 100 Kirchen weltweit, die die Flagge des Vatikans hissen darf.

Zwei Tage lang haben wir uns die weiße Stadt angeschaut. Das Einzige, was uns an dieser nicht gefallen hat, waren die winzig, kleinen Sandmücken, die wie Fruchtfliegen aussahen, aber extrem aggressiv waren. Diese haben unsere Beine komplett zerbissen. Noch 2 Wochen später juckten die Bisse abnormal stark und man musste sich enorm zusammenreißen, um diese nicht zu zerkratzen.



17.11.2023 – Frühstück

Müsli mit Bananen-Pancake und Ananas-Bananen-Lassi sowie frischer, geschnittener Goldananas und Birnenmelone. Die optisch wie eine gelbe Tomate aussehende Birnenmelone hatte die Größe einer Mango. Der Geschmack war identisch zu einer Honigmelone.  



16.11.2023 – Puno ➙ Arequipa

Bereits um 8 Uhr haben wir den Bus nach Arequipa genommen und erreichten die eine Millionen Menschen große Stadt bereits um 13 Uhr. Der laute Verkehr mit seinen starken Abgasen und die vielen Menschen überforderten uns nach den vier entspannten, ruhigen und leisen Tagen in Copacabana total.

Wir nahmen uns ein Taxi zu unserer Unterkunft, wo wir herzlich willkommen geheißen wurden. Unsere Wohnung befand sich auf dem Dach, wo wir zudem eine grandiose Dachterrasse mit mehreren Sitzmöglichkeiten hatten. Eine Schale mit frischem Obst, Cracker, Oliven, Marmelade und gekühlten Getränken erwarteten uns. Wir waren so übermäßig glücklich darüber, da die Busfahrt sehr anstrengend war und die Temperaturen so viel wärmer waren als am Titicacasee und in La Paz.



15.11.2023 – Grenzübergang Bolivien ➙ Peru

Nach insgesamt 155 Tagen haben wir das kulturell und landschaftlich einzigartige Bolivien verlassen. Offiziell durften wir nur 90 Tage in Bolivien bleiben. Bereits in Cochabamba hatten wir versucht ein Visum zu beantragen, welches aber leider abgelehnt wurde. Durch diverse Krankheiten in Sucre und La Paz war es uns körperlich nicht möglich Bolivien zu verlassen, sodass wir die angedrohte Geldstrafe in Kauf nehmen mussten. Bis zum letzten Tag haben wir aber gehofft, dass sie nach Vorlage der unzähligen Krankenhausunterlagen Verständnis haben werden, aber leider war das Glück nicht auf unserer Seite.

Der Tag begann mit einem Frühstück. Wir packten im Anschluss die restlichen Sachen in unsere Rucksäcke und stellten uns an die Straße vor unserer Unterkunft, die direkt nach Khasani zur bolivianischen – peruanischen Grenze verläuft. Wir winkten einem Collecitivo zu, welches gerade an uns vorbeifuhr. Dieses hielt an und wir stiegen in den leeren Minivan ein. Nach nur 15 Minuten erreichten wir die Grenze.

Wir gingen direkt zur bolivianischen Grenzkontrolle, wo wir unsere ganzen Unterlagen vorlegten. Der Mann schaute weder freundlich noch unhöflich. Die Mimik war einfach nur starr und so ging er auch mit unserem Anliegen um. Niemand interessierte es, dass wir aufgrund der vielen Krankheiten das Land nicht verlassen konnten. Sie rechneten die Tage aus und nannten uns die Geldstrafe. Wir versuchten noch uns zu erklären, aber es war nichts zu machen. Wir mussten für 65 Tage eine Geldstrafe zahlen. Unser Herz oder sollen wir sagen unser Portmonee blutete ins Unermessliche. Nachdem wir die Strafe bezahlt haben, stempelten sie noch unseren Reisepass und wir gingen wütend stapfend mit den großen Rucksäcken aus dem Haus hinaus. Nach 15 Minuten des Rumfluchens, wechselten wir paar Bolivianos gegen Soles ein und gingen zu Fuß zur peruanischen Grenze, denn dieser Grenzübergang ist für Fahrzeuge gesperrt.

Auf der peruanischen Seite wurden wir mit einem breiten Lächeln im Gesicht herzlich Willkommen geheißen. Innerlich noch aufgebracht, waren wir von dieser Herzlichkeit erstmal total überrumpelt gewesen. Unsere schlechte Laune ließ nach und wir gingen zur Grenzkontrolle. Auch hier waren die Menschen am Schalter nett und freundlich und stempelten zügig unsere Reisepässe ab.

Als wir das Haus verließen, kam der freundlich lächelnde Mann wieder auf uns zu. Wir erzählten ihm, dass wir den Bus nach Puno nehmen wollen und er erklärte uns, dass der Busbahnhof in Yunguyo etwa 2 km entfernt von uns liegt. Er zeigte auf ein blau-weißes TukTuk und sagte, dass wir damit fahren können. Wir mussten auflachen, denn wie sollen wir beide mit zwei riesigen und zwei kleinen Rucksäcken da reinpassen? Der Mann aber war sich so sicher, dass es passen würde. Na dann…auf auf. Das TukTuk hielt bei uns an und wir drehten und windeten uns und unsere Rucksäcke so lange bis wir tatsächlich endlich hineingepasst haben (mit ein paar Schupsern vom netten Mann). Aber er hatte Recht. Die Frau fuhr uns zum Busterminal, wo wir dann unter Lachen uns, wie auch immer, wieder aus dem TukTuk gewunden haben.

Wir kauften ein Busticket und stiegen direkt in den Bus ein. Wie auch in Bolivien fahren auch in Peru die Busse und Collecitivo erst los, wenn sie voll sind. Wir hatten aber Glück und nach etwa einer halben Stunde des Wartens fuhren wir los.

Am späten Nachmittag erreichten wir Puno, wo wir für eine Nacht eine Unterkunft gebucht haben, damit die Fahrt nach Arequipa nicht zu lang wird. Wir schlenderten am Abend durch die kleine Stadt am Titicacasee. Sowohl das Zentrum als auch den Hafen besuchten wir. Zum Abschluss gingen wir in eine Pizzeria, wo wir unseren ersten Gin Tonic auf diesem Kontinent getrunken haben, der zudem einfach köstlich war. Mit einer leckeren Pizza beendeten wir den aufregenden Tag.



14.11.2023 – Entspannen in Copacabana

Ein sonniger Tag am Titicacasee. Zum Abendessen gab es panierte Forelle mit Knoblauchstücken.



13.11.2023 – Isla del Sol

Mit einem kleinen Boot sind wir heute zur Isla del Sol, die Sonneninsel, gefahren. Das Boot hat uns am nördlichen Teil der Inseln herausgelassen. Wir spazierten zunächst zu den Inkaruinen und wanderten dann einmal komplett über die Insel zum südlichen Teil. Dort haben wir in einem Restaurant mit grandiosem Ausblick auf den Titicacasee zu Mittag gegessen, bevor uns das Boot am späten Nachmittag wieder eingesammelt hat.



12.11.2023 – Ausflüge in Copacabana

Copacabana liegt am südlichen Teil des Titicacasee direkt an der peruanischen Grenze. Sowohl die Stadt als auch der See befinden sich auf dem Altiplano zwischen den Anden-Gebirgsketten der Cordillera Occidental im Westen und der Cordillera Central im Osten. Die Berge in und um Copacabana waren komplett Baumfrei und hatten eine rötlich-braune Färbung.

Direkt nach unserem Frühstück sind wir auf den hinter unserer Unterkunft aufragenden Berg Cerro Kesanani spaziert. Auf dem Gipfel gibt es Antennen, wodurch der Weg für Autos ausgebaut war und daher der Berg einfach zu besteigen war. Von hier oben hatten wir einen herrlichen Blick auf den Titicacasee und auf die Stadt.

Im Anschluss sind wir noch ins Zentrum gegangen, haben lecker zu Mittag gegessen und sind noch auf den Hausberg Cerro Calvario gewandert. Obwohl dieser ein heiliger Ort ist und viele Menschen hierher pilgern, war dieser total vermüllt gewesen. Wir haben uns dennoch den Sonnenuntergang über den Titicacasee angesehen und sind im Anschluss bei strömenden Regen zu einer kleinen Imbissbude direkt am See gerannt, wo wir die beste Forelle unseres Lebens gegessen haben.



11.11.2023 – La Paz ➙ Copacabana

Kaum zu glauben, aber wahr. Fast 2 Monate mit Höhen und Tiefen haben wir in La Paz verbracht. Nach diversen Krankheiten konnten wir dennoch in die Kultur La Paz eintauchen, wunderbare Landschaften entdecken und körperlich und geistig über unsere Grenzen gehen. Doch nun ist es Zeit weiterzuziehen und neue Erfahrungen und Erlebnisse zu machen. Wir haben daher am Nachmittag einen Minibus nach Copacabana, einer kleinen Stadt am Ufer des Titicacasee, genommen. Die Stadt liegt auf einer Halbinsel und um diese ohne Grenzübergang zu Peru zu erreichen, mussten wir alle am Titicacasee den Minibus verlassen, zu einem Boot gehen und mit diesem zur Halbinsel überfahren. Währenddessen fuhr der Minibus auf eine Fähre und wurde hinüber geschippert. Auf der gegenüberliegenden Seite hat der Minibus uns wieder eingesammelt und es ging weiter nach Copacabana, wo uns ein Zimmer mit einem traumhaft schönen Blick auf den 3812 m hoch gelegenen Titicacasee erwartete.



09.11.2023 – Straßenmarkt 16. Juli

Heute sind wir mit der Teleférico hoch nach El Alto gefahren, denn hier befindet sich der größte Straßenmarkt in ganz Südamerika. Der Markt verläuft über 200 Häuserblocks im Viertel 16. Juli, weswegen er auch als Feria 16 de Julio bekannt ist. Geöffnet ist dieser immer donnerstags und sonntags. Das Besondere an diesem Markt ist, dass dieser sowohl auf der Straße, direkt auf den Bürgersteigen oder auf Plätzen stattfindet. Aber auch Geschäfte und Galerien öffnen an diesen beiden Tagen. Gekauft werden kann alles, aber immer nur an seinem Platz. So gibt es Straßen nur mit Obst und Gemüse, welche mit Fleisch, mit Fisch, mit Kleidung. Dann Straßen mit Autoteile, die aber grundsätzlich alle gebraucht waren. Es sah wie ein Autofriedhof aus, bei dem wirklich jede noch so kleine Schraube als Stück gekauft werden konnte. Wir entdeckten Straßen, wo Möbel vor den Geschäften ausgestellt waren z.B. Schränke, Betten, einzelne Matratzen etc. Auf diesem Markt wird wirklich alles verkauft, was man sich nur vorstellen kann.

Mit dem stetigen Wachstum des Marktes finden mittlerweile Wirtschaftstransaktionen im Wert von 2 Millionen USD pro Woche statt. Vor allem die Menschen aus El Alto und dem Umland verkaufen hier ihre Produkte. Sie gehören überwiegend der ethnischen Gruppe der Aymara an, die vor allem in der Region um La Paz und Oruro leben. Insgesamt sprechen mehr als 2,2 Millionen Menschen in Bolivien, Peru und Chile die gleichnamige, indigene Sprache, wodurch sie mit Quechua und Guarani zu den meist gesprochen indigenen Sprachen in Südamerika gehört.



05. – 07.11.2023 – Besteigung Huayna Potosí

Hoch thront der gletscherbedeckte Huayna Potosí mit seinen 6088 m über La Paz. Nach unseren letzten Touren fühlten wir uns fit genug, um tief in die Seele dieses wunderbaren Berges einzutauchen.



03.11.2023 – Abfahrt in der Todesstraße

Mit einem Tourenanbieter sind wir heute mit den Mountainbikes die Death Road, die Todesstraße, hinunter gefahren. Von 4700 m ging es auf einer Schotterstraße bis auf 1200 m hinab. Ganz ungefährlich war die schmale, zum Teil nasse Straße nicht. Dafür hatten wir aber einen traumhaft schönen Blick auf die einmalige, grüne Landschaft. Je tiefer wir fuhren, desto bewaldeter wurde die Natur. Unser Video findest du hier.

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